In Hamburg wird für das Mittagessen in der Schule ein Betrag in Höhe von max. 3,50 € von den Eltern erhoben. Dieser Satz gilt seit dem Jahr 2012. Die Schul-Caterer fordern eine Erhöhung. Diese soll durch die Stadt getragen werden, damit die Eltern nicht stärker belastet werden. Sie haben sich deshalb an die Schulbehörde gewandt und sind mit dem Senator ins Gespräch gegangen. Diese Gespräche sind nach Informationen der initiative Hamburger Caterer bisher ergebnislos verlaufen.
Die Initiative Hamburger Caterer hat ihrer Pressemitteilung einen Faktencheck angehängt.
- Anders als von der Behörde mitgeteilt (Gespräche seit vier Monaten) wird seitens Caterer bereits seit November 2018 der Dialog gesucht.
- Verwirrung bei der Wortwahl: Essenspreis - Essensbeitrag - Kostensatz Essen
(hierbei zu unterscheiden: Was zahlen die Eltern - Was erhalten die Caterer) - Beispiel Essenspreis in Kiel: Hier zahlen Eltern zwischen 2,40 € und 2,90 € - dazu kommt aber noch ein Differenzbetrag, der durch die Stadt getragen wird. So beträgt der tatsächlich gezahlte Betrag an die Caterer zwischen 4,60 € und 5,00 €.
- KuPS Studie verweist auf höhere Personalkosten bei Produktionsküchen
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In der PM wird darauf eingegangen, was der Kostensatz in Höhe von 3,50 € neben den "reinen Mittagessen" zusätzlich noch abdecken soll:
- Essensausgabe durch Mitarbeiter des Caterers vor Ort
- Abwasch des Geschirrs, Reinigung der Küche
- Bestell- und Abrechnungssystem, Kundenhotline
- Entsorgungskosten für Speisereste
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Im Begleitschreiben zur PM wird deutlich hervorgehoben, dass es in vielen Bundesländern und Gemeinden große Unterschiede bei der Preisgestaltung für das Essen gibt und wer diese Kosten trägt. So ist das Mittagessen in Berliner Schulen sein Jahresbeginn für die Kinder und Jugendlichen bis Klassenstufe 6 kostenlos.
Die Volksinitiative "Guter Ganztag" unterstützt die Forderung und fordert in ihrer Stellungnahme die Befreiung von der Umsatzsteuer für das Schulessen. In der Stellungnahme heißt es weiter: "Hamburg muss auch die soziale Staffelung der Essensbeiträge (auch für die weiterführenden Schulen) erweitern, damit alle Kinder am Mittagessen teilnehmen können. Leckeres und gesundes Essen in angenehmer Atmosphäre - das muss endlich für alle Kinder in Hamburg Alltag werden!"
Auch aus der Politik wird sich zu Wort gemeldet. Die uns vorliegenden PM´s haben wir nachfolgend mit aufgelistet.
Weitere Infos:
- KuPs Studie: "Studie zur Kosten und Preisstrukturen in der Schulverpflegung"
- Drucksache 21/19761 "Qualität des Essens im schulischen Ganztag"
- Drucksache 21/19625 "Schulessen im Ganztag"
- BSB Newsletter: "Schul-Caterer verlangen höhere Preise" vom 10.01.2020
- PM der Initiative Hamburger Caterer (IHC) vom 24.01.2020 - anliegend
- Stellungnahme der Initiative Guter Ganztag vom 29.01.2020 - anliegend
- PM der LINKEN: "Hamburger Schulessen - Qualität hat ihren Preis" vom 29.01.2020
- PM der CDU "Schulbehörde muss beim Schulessen endlich handeln" vom 30.01.2020
- PM der Elternkammer Hamburg vom 06.02.2020 - anliegend