Das Protokoll der Öffentlichen Anhörung im Familien-, Kinder- und Jugendausschuss (FKJA) der Hamburger Bürgerschaft vom 20. Juni 2024 ist jetzt online und in der Parlamentsdatenbank zu finden.
Hier gehts zum Protokoll FKJA 20. Juni 2024, anliegend auch als PDF.
Bericht vom Kita-Netzwerk Hamburg:
ÖFFENTLICHE ANHÖRUNG IM RATHAUS
LIEBE MITSTREITENDEN, DANKE FÜR DIE ZAHLREICHE TEILNAHME DER ANHÖRUNG AM LETZTEN DONNERSTAG!
Am 20.06. fand die öffentliche Anhörung zur aktuellen Personalsituation in den Kitas im Hamburger Rathaus statt: der Andrang war so groß, dass bis zu 100 Personen – teilweise empört - vor der Tür warten mussten, bis die Polizei das Foyer räumte.
Unter anderem trugen Vertretungen von SOAL, Kindermitte, der Diakonie, dem Paritätischem, der GEW, ver.di, dem Landeselternausschuss, der Fachschule Campus29, Kita Kinderzimmer, sowohl pädagogische Fach- und Leitungskräfte verschiedener Träger als auch Eltern teilweise wütend und hitzig ihre Anliegen vor, welche sich in folgenden Kernthemen widerspiegelten:
Die Refinanzierung durch die Kita-Entgelte ist für die Träger nicht mehr auskömmlich, um nach Tarif zu zahlen und bringt besonders kleine Träger in finanzielle Notlagen. Dadurch steigt der Druck, dass Häuser immer ausgelastet sein müssen, was als hohe Arbeitsbelastung an das pädagogische Personal weitergegeben wird. Dies wirkt sich zusätzlich negativ auf die sowieso schon hohen Krankstände aus: entweder kommt es dann zu Einschränkungen von Öffnungszeiten oder Gruppengrößen, was belastend für die Eltern ist oder die Kinder werden von weniger Personal betreut, was teilweise jenseits jeder Zulässigkeit geschieht. Häufig wurden auch die Notwendigkeit von Zeiten für mittelbare Pädagogik und Anleitungsstunden benannt.
Der Senat beantwortete nach der über zweistündigen Anhörung alle Fragen: der Personalnot solle eine Fachkräftestrategie helfen, welche derzeit in der Ausarbeitung sei. Eine Arbeitsgemeinschaft der Vertragskommission soll sich mit den Themen mittelbare Pädagogik, Anleitungsstunden und verbessertem Personalschlüssel befassen. Eine Erhöhung der EGH-Entgelte sei denkbar, ebenso die Einführung eines XL-Gutscheins, welcher von 1-6 Jahre gelten könnte. Auch wird über die Vereinfachung der EGH-Förderpläne nachgedacht. Zukünftig wünscht sich die Senatorin die Leistungsentgelte nicht mehr rückwirkend zu verhandeln, sondern prospektiv.
Es wurde ein Antrag zur statistischen Erfassung der Einschränkungen der Betreuungszeiten gestellt, leider wurde dieser abgelehnt.
INWIEWEIT UND VOR ALLEM WANN DIE ANGESPROCHENEN PUNKTE BEARBEITET ODER UMGESETZT WERDEN, STEHT IN FRAGE. ES BEDARF ABER JETZT EINES DRINGENDEN EINGREIFENS MIT SIGNALWIRKUNG AN ALLE BETROFFENEN:
UNS REICHT DAS NICHT!