Quelle: Sozialbehörde |
Am Samstag, 28. September 2024 war es soweit: Aus den Bildungsempfehlungen wurden die Bildungsleitlinien für die pädagogische Arbeit in Kitas.
Bei ihrem Grußwort dankte Senatorin Schlotzhauer allen Beteiligten für deren Mitarbeit. Sie sprach an, dass gegenüber den bisherigen Bildungsempfehlungen weitere Themen aufgenommen bzw. konkretisiert wurden.
Sie ging kurz auf die aktuelle Situation in den Kitas ein, auf die Einigung, die letzte Woche erzielt wurde und auf noch folgende Gespräche. Ebenso sprach sie weitere Verbesserungen an.
Als ersten Schritt soll es ab 2025 ein festes Zeitkontingent für die Praxisanleitung geben.
Es wird zusätzliche Zeiten für Heilpädagogik geben und die mittelbare Pädagogik soll schrittweise refinanziert werden. Im vierten Quartal 2024 werden Gespräche zur prospektiven Finanzierung des Kita-Gutscheins-Systems ab kommenden Jahr aufgenommen.
Professorin Nentwig-Gesemann ging in ihrem mitreißenden Vortrag auf den Kinderperspektivenansatz ein. Sie machte deutlich, dass es die "eine" Kinderperspektive nicht gibt und zeigte die Chancen für die Praxis auf. Es geht nicht um mehr Arbeit - sondern ums Mit-Arbeiten.
Beim Podiumsgespräch wurde dann noch einmal sehr deutlich gemacht, dass mit der Veröffentlichung nicht alles abgeschlossen sei sondern dann noch einiges zu tun ist. Die Kinderrechte zu stärken ist ein wichtiges, unverzichtbares und notwendiges Zeichen. Es ist gut, dass sie zu einem der vier Leitmotive wurden. Aber um allen gerecht werden zu können, bedarf es auch den entsprechenden Rahmenbedingungen und den dafür notwendigen Ressourcen. Die Einigung letzte Woche war ein erster Schritt, den weitere folgen müssen.
Wie auch von den Teilnehmerinnen der Podiumsdiskussion, wird in der Pressemitteilung des AGFW (am Ende des Beitrags auch als PDF zu finden) darauf hingewiesen, dass es gute Kita-Qualität nicht umsonst gibt.
Die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände (AGFW) würdigen die neuen Bildungsleitlinien, weisen aber auf dafür notwendige Rahmenbedingungen hin. Sie betonen, dass die Umsetzung die Kita-Landschaft vor große Herausforderungen stellt. Um diese Herausforderungen stemmen zu können, braucht es Rahmenbedingungen und mehr finanzielle Mittel, um dauerhaft qualitativ hochwertige und verlässliche Bildungsarbeit zu leisten. Auszug aus der PM: „Die Bildungsleitlinien sind ein wichtiger Wegweiser für die Weiterentwicklung der Arbeit der Hamburger Kitas“, sagt Berkling. „Wir streben an, bei den kommenden Verhandlungen mit der Behörde die notwendigen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass alle Aspekte der Leitlinien im Sinne der Kinder voll zur Geltung kommen können.“
In der ver.di Einschätzung steht: „Aus unserer Sicht bleibt es beim Hoffnungsschimmer, denn die Senatorin hat nicht gesagt, bis wann und in welchem Umfang die Maßnahmen umgesetzt werden."
Wie es so schön beim Fußball heißt: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ gilt auch hier:
Der eine Teil ist mit der Vorstellung der Bildungsleitlinien abgeschlossen, der andere Teil fängt jetzt an: Über die Ziele ist man sich einig, strittig ist (noch) der Weg der Umsetzung (u. a. Implementierung).
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